Sonntag, 15. Juni 2014

bullock shit, reed, mud and myself


 Wien besitzt mehr als nur die Museen, Sissi , Riesenrad und der Gleichen. Genau über das ginge es in meiner letzten 24 Stunden Session. Wo ich da genau gefischt habe, ist mir selbst heute noch eine Ähre. Vielen wird das jetzt nicht jedem etwas sagen, aber wer schon einmal dort war, wird mich und meinen Kumpel beneiden.
Dieses Mal ging es mit einem alten Freund mal an seinen Arbeitsplatz zum Angeln. Ja genau an seinen Arbeitsplatz! Er arbeitet nämlich in einem der größten Naturschutz Gebiete mitten in Wien. Ich spreche von dem Lainzer Tiergarten. Es war ein kleiner Teich mit ca. zwei Hektar Wasserfläche, den wir uns ausgesucht haben, der offensichtlich, wie so mancher weiß, nach potenziellen ,,Bigmaulcreaturen“ schreit. Denn an der Ostseite können Besucher des Tiergartens Fische von einem Steg aus füttern. Wo sich Fische bis an die 20kg nur so herumtummeln. Doch dort herrscht striktes Angelverbot auch für die Angestellten.
 
Nun um 15 Uhr öffneten sich die Tore und wir fuhren ein und holten uns eine Einfahrgenehmigung vom Portier für das Arial. So manche oberschlauen wiener Gartenfreunde glotzten durch die Verdunkelten scheiben meiner Karre und meinten, das muss die Band für das Konzert heute Abend sein! Hände reibend und mit einen Grinsen bis zu die Ohren rauf sah’s ich und dachte:  wenn ihr nur wüsstet!
Einer Runde um den Teich gestalkt  und zwei Spots, einen davon an der Schilfkante und den anderen vor versunkenen Bäumen ausgemacht, bauten wir am Westufer unser Lager auf. Die Partikel mit der Spomb rausgeknallt und die Plätze ausgelotet. Flogen auch schon die ersten Montagen raus. Da es extrem schlammig am Grund im gesamten Wasser ist, vertrauten wir auf Popup und Subfloat Montagen am Unterholz Spot. Als wir gerade beim Zelt aufstellen waren, wurde mir einmal anders als ich komische Geräusche aus dem Wald hörte. Ich sagte:  ,,Andi was geht da ab, der Boden vibriert, geht die Welt jetzt unter?“  Scheiß dich nicht an das ist die Auochsenherde, konterte er.
Nun ja es ist halt einmal Natur Pur mitten im Lainzer Tiergarten. Doch den Anblick der ca. 60 Tiere die sich hinter unserm Zelt bewegten werde ich so schnell nicht vergessen. Doch es war einmal was Anderes für mich, das rund herum und die Natur so sehen zu kennen und gleichzeitig dabei fischen zu können.   Wir konnten bis zum ersten Einholen der Ruten um 22 Uhr noch keinen Zupfer oder Pieper verzeichnen, also dachten wir, zu dem Popups auch Partikel ran zu machen und brachten sie neu aus.
Als wir uns gerade ein kaltes Bierchen in die Birne knallten, lief Andi`s linke Rute ab, die er zuvor an der Schilfkante abgelegt hatte. Die Bremse fast zu und hart am Drill konnte  er  den Fisch nicht aus dem Kraut ziehen. Was er dann einholt war nur die leere Montage.
Die Nacht verlief ohne eine Aktivität. Als ich Samstags die Augen öffnete und mir gerade die erste Genussstange anrauchen wollte, fullrun Yes!
Am Stock angekommen Bobin unten Schnur hängt durch also was machen? Anhieb setzten oder warten? Ich nahm die Rute auf und ging ein paar schritte zurück und holte sie dabei ein. Ok das Blei war ausgeklinkt, irgendwas war aber dran. Entweder ne fette Karausche oder ein Satzer. Doch was ich dann über den Kescher Rand  zog, konnte ich dann auch nicht glauben. Ein 2kg Zander hatte sich echt  ne 18mm Popup mit 2 Maiskörnern reingezogen.





Ok bis zum Abfahren am Nachmittag konnten wir leider nichts mehr ziehen, doch wir haben sicher nicht das letzte mal dort gefischt. Andi wird in den kommenden Tagen bis zum Wochenende noch hart Futter an die Plätze bringen und wir freuen uns schon auf die nächste Session, in der vielleicht dann unsern Saugdeppen aus der Hölle Lainz ziehen können!
Aber rückblickend bin ich echt stolz drauf, dort fischen zu dürfen. Und mit Ochsen einzuschlafen und mit Bergziegen aufzuwachen. Was für eine geiler Trip.

Tight Lines Ben.